Ein Sieg, drei Punkte, aber trotzdem kein Hochgefühl.

Wie schon beim Spiel gegen Salzgitter startete Bremen mit einem grandiosen Satz und spielte die überrumpelten Göttinger praktisch an die Wand. Die Annahme der Göttinger, die im Vorhinein als große Stärke galt, geriet unter dem Bremer Aufschlagdruck mächtig ins Wanken. Das eigene Aufbauspiel um Interimslibero Louis Scholten und Zuspieler  Sven Gronert blieb ohne Fehl und Tadel. 25:11.


Aber man kennt das als Volleyballer:  Nach so einem Satz wird’s entweder sehr leicht oder sehr schwer. Und hier ging es für die Bremer leider in die falsche Richtung. Gleich zu Anfang des zweiten Satzes ging der Fehlerfuchs durch die Reihen. Der Spielaufbau wurde zäh, die Angriffsfehler häuften sich und man lag schnell 0:8 hinten. Auszeiten, Ansagen und Spielerwechsel fruchteten in dieser Phase gar nicht mehr und der Satz ging überdeutlich an die Gastgeber, die vor vollem Haus wieder Siegesluft schnupperten. 15:25. 1:1.


Das eigentliche Spiel ging erst mit Satz 3 los. Der Satz war lange offen, Göttingen führte zwischenzeitlich mit 16:13, ließ dann aber eine Aufschlagserie von Stephan Teumer zu, der für Sven Gronert gekommen war. Die Bremer zeigten sich in der crunch time entschlossener als zuvor gegen Hildesheim und entschieden den Satz mit 25:21 für sich. 2:1.


Der letzte Satz war von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Coach Zahl war auch nach dem Spiel trotz dreier Punkte nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Viele Vorgaben, die intensiv trainiert worden sind, wurden heute nicht umgesetzt. Deshalb bleibt trotz des Sieges ein fader Beigeschmack des Spiels zurück.“ Die Bremer fanden vor allem in der Block/Feldabwehr-Situation kaum ins Spiel und fanden gegen die gegnerischen Außenangreifer keine Mittel. Im eigenen Angriff bemängelte Zahl vor allem Ideenlosigkeit. Der letzte Satz war trotz anfänglicher Überlegenheit dementsprechend knapp. 26:24. 3:1.


Kader gegen Göttingen: Zuspiel: Gronert, Teumer. Mitte: Haats, Hagestedt, Klose. Außen: Müller, Thienemann, Wollring. Diagonal: Probst, Schönung. Libero: Scholten. Coach: Zahl. Co-Coach: Witt.


So bleibt viel Arbeit vor dem nächsten Spiel, das vor allem kein leichtes sein wird. Denn mit Lüneburg II kommt das einzig andere ungeschlagene Team am 07.11. nach Bremen. Die Lüneburger sind zudem bisher ohne Punktverlust geblieben und gehen daher als Favorit in die Partie.


1860 muss sich also verbessern, wenn die aktuelle Platzierung nicht in Gefahr geraten soll. „Blut, Schweiß und Tränen“ im Training sollen es richten. Der Konkurrenzkampf ist auch diese Woche angesagt, auch wenn am Wochenende einige Spieler nach Verletzungen noch nicht fit genug für einen Einsatz sein könnten. Dafür geht’s auf der Diagonalposition mit der Rückkehr von Star Jan Siegmund heiß her.


Über die in der Liga noch relativ unbekannte Reserve der Bundesliga-LüneHünen lässt sich außer ihrer Bilanz nicht viel sagen. Aber gerade deshalb verspricht das Spitzenduell der einzig verbleibenden„undefeated“ so einiges an Spannung.


Also kommt vorbei:


Bremen 1860 (2.) vs. Lüneburg II (1.)


Samstag. 07.11.2015. 20:00 Uhr. Universitätssporthalle Bremen.


Kader gegen Lüneburg: Zuspiel: Gronert, Teumer. Mitte: Haats, Hagestedt, Klose. Außen: Müller, Thienemann (fraglich verletzt), Scholten, Wollring. Diagonal: Probst, Schönung, Siegmund. Libero Mallon. Coach: Zahl. Co-Coach: Witt.

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