Ein Talent startet durch


1860-Volleyballer Julian Hoyer ist für die Jugendnationalmannschaft nominiert

Julian Hoyer ist als Außenangreifer bei Bremen 1860 bereits eine feste Größe. Jetzt wurde er für die Jugend-Nationalmannschaft nominiert. (Foto: Katja Nonnenkamp-Klüting)
Julian Hoyer ist als Außenangreifer bei Bremen 1860 bereits eine feste Größe. Jetzt wurde er für die Jugend-Nationalmannschaft nominiert. (Foto: Katja Nonnenkamp-Klüting)

Das ist wohl der Traum eines jeden jungen Leistungssportlers: ein Platz im Jugendnationalteam. Genau dieser Traum ist für den 15-jährigen Julian Hoyer kürzlich in Erfüllung gegangen. Er schaffte den Sprung in den Kader der Volleyball-Jugendnationalmannschaft.

 

Auf das Nachwuchstalent, das derzeit für die Oberligamannschaft von Bremen 1860 spielt und bei den ersten Herren in der Regionalligamannschaft mittrainiert, wurden die Nationaltrainer Matus Kalny, Johann Verstappen und Silke Lüdike beim Bundespokal Nord der männlichen U 16 im vergangenen Oktober aufmerksam. Hoyer setzte sich mit der Auswahl des Nordwestdeutschen Volleyball-Verbands (NWVV) gegen die favorisierten Berliner und Nordrhein-Westfalen durch und gewann den Titel. Chef-Verbandstrainer des NWVV, Uwe Wallenhorst, sah ein gut aufgelegtes Team, aus dem sich auch 1860-Mannschaftskollege Benedikt Gerken (Bremen 1860/TV Baden) und Filip John (FC Schüttorf 09) für die Nationalmannschaft empfahlen.

 

„Die Jungs haben sich ihre Nominierung mehr als verdient, zu Recht haben sie den Bundespokal Nord gewonnen“, sagt Wallenhorst. Hoyer sei ein wertvoller Spieler und gehöre bundesweit zu den Top-Akteuren. „Ich spiele seit vier Jahren Volleyball, mein Vater hat mich schon als Baby mit in die Halle genommen“, erzählt Außenangreifer Hoyer. Und die Volleyballbegeisterung kommt nicht von ungefähr. Seine Mutter Li spielte von 1998 bis 1999 in der Bundesligamannschaft des TVdB und sein Vater Klaus ist als Trainer bei Bremen 1860 aktiv.

 

Zusammen mit 43 Spielern des Jahrgangs 2001/2002 aus ganz Deutschland wurde Hoyer nun Ende November an den Bundesstützpunkt Kienbaum (bei Berlin) eingeladen, um sich dort zu beweisen. „Es war eine sehr spannende Woche mit vielen guten Athleten und man konnte viele Erfahrungen sammeln“, beschreibt der 15-Jährige die aufregenden Tage der Sichtung.

Auf der viertägigen Sichtung wurde den Schützlingen von Bundestrainer Kalny einiges abverlangt. Hoyer überzeugte vor allem mit viel Ballgefühl und seiner variablen Spielweise. „Julian kann sehr viel für sein Alter, ist technisch weit und ein intelligenter Spieler“, beschreibt Kalny den Bremer. Besonders freut er sich, dass es mal wieder ein Talent aus Bremen ins Team geschafft hat: „In Bremen machen die Jugendtrainer sehr gute Arbeit.“

 

Einer dieser Bremer Trainer ist Karim Hakim, der mit den Talenten Hoyer und Gerken als Sportlehrer an der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße arbeitet. „Julian zeichnet eine gewisse Ruhe in seinen Aktionen aus, zudem ist er schnell und ein guter Springer, für seine 15 Jahre ist er körperlich und spielerisch schon sehr reif“, beschreibt Hakim den Bremer. In der vergangenen Saison spielte er bereits für das Oberligateam von Bremen 1860, unter Trainer Matthias Gilch, bei dem Hoyer jetzt auch regelmäßig Gast beim Training der Regionalligaherren ist, auch Gilch ist voll des Lobes für den Jugendspieler: „Julian ist sehr spielintelligent, er muss seine Ziele nun neu definieren und in allen Bereichen konsequent und diszipliniert sein, da bekommt er meine volle Unterstützung.“

 

Ein neues Ziel könnte das Sportinternat in Berlin sein, wo sich Hoyer voll auf das Volleyballspielen konzentrieren könnte. „Dazu hätte ich schon große Lust, der Sport macht mir Spaß und ich lerne gerne neue Leute kennen“, sagt er. Auch NWVV-Trainer Wallenhorst sieht seine Zukunft eher auf dem Internat: „Das nächste halbe Jahr ist entscheidend, da muss er die richtigen Schritte gehen, gut trainieren und in seinen Grenzbereich kommen.“

Es muss jetzt vorangehen, denn „Stillstand ist Rückschritt“. Wie weit vorwärts es für den Bremer Julian Hoyer geht, wird sich im kommenden Mai zeigen. Dann nämlich stehen die ersten Maßnahmen mit der Nationalmannschaft an.

 

Zeitungsartikel vom 9.1.2017 aus dem Weser-Kurier von Katja Nonnenkamp-Klüting

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