Einer für alle, alle für einen

1. Herren - Dritte Liga

Volleyballer von Bremen 1860 starten in die Dritte Liga

Gleich bei ihrem ersten Spiel in der 3.  Liga haben die Volleyballer von Bremen 1860 einen richtig harten Brocken vor sich: die SVG Lüneburg II. Das erste Match in der dritthöchsten deutschen Spielklasse startet an diesem Sonnabend für die Bremer vor heimischen Publikum in der Universitätssporthalle. Anpfiff ist um 20 Uhr.

 

Zeit, sich ins Spielgeschehen einzufinden, werden die 1860er nicht haben. Die Lüneburger wurden in der vergangenen Saison Zweiter der 3. Liga – und das nur einen einzigen Punkt hinter dem Meister aus Moers. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga war für die Lüneburger kein Thema, da die erste Mannschaft des Vereins bereits in der 1. Bundesliga spielt und man so nicht aufsteigen durfte. Es handelt sich bei der zweiten Mannschaft der SVG um eine waschechte Bundesligareserve, die sich personell noch einmal verstärken konnte und ihre ersten vier Spiele im Pokalwettbewerb jeweils mit 2:0 gewann. „Wir müssen vom ersten bis zum letzten Ball alles geben und können uns keine Unaufmerksamkeiten leisten“, so Cheftrainer der 1860er Matthias Gilch.

 

Verstecken müssen sich die Bremer jedoch auch nicht. Als Zweiter der Regionalliga Nordwest nahm die Mannschaft von Trainer Matthias Gilch im Frühjahr an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen den TVA Hürth II (ehemals Fischenich). teil. „Wir haben beide Spiele dank einer geschlossenen Mannschaftsleitung mit 3:2 gewonnen“, erklärte Ex-Libero Matteo Witt. Witt muss sich noch bis Januar von einer Knieverletzung erholen und wird mit Oliver Eschner als Co-Trainer auf der Bank neben Cheftrainer Gilch Platz nehmen. „Aufgestiegen sind wir jedoch nicht aufgrund unserer Siege in den zwei Aufstiegsspielen, sondern weil die 3. Liga West auf zwölf Teams aufgestockt wurde“, erklärt Gilch. Ansonsten wäre in der Staffel West kein Platz für die Bremer gewesen, trotz der guten Saisonleistung und den erfolgreichen Spielen gegen Hürth.

Die neue Saison kostete im Vorfeld, insbesondere für die Schaffung der organisatorischen Strukturen, viel Kraft. „Die 3. Liga ist der Übergangsbereich zum Profigeschäft, da waren wir sehr gefordert“, erklärte Gilch. Dabei hätten das gesamte Team und der Verein an einem Strang gezogen.

 

Als Saisonziel gibt der Trainer den Klassenerhalt aus. „Das ist unsere oberste Priorität“, so Gilch. Die Teamkonstellation in der 3.  Liga verspricht im Vergleich zur Vorsaison ein noch höheres Niveau. Namhafte Vereine wie die Post Telecom SV Aachen, der MTV Hildesheim und als Titelanwärter die SVG Lüneburg II sind die Bremer Kontrahenten. „Für uns wird es in jedem Falle sehr schwer, die Liga zu halten“, sagt Gilch. Trotz vieler krankheits- und personalbedingter Rückschläge habe sein Team sich in den vergangenen Wochen intensiv vorbereitet. „Wir wollen dem Publikum wieder unseren Teamspirit zeigen, damit wir alle gemeinsam diese hochklassigen Spiele, die uns nun in der 3.  Liga erwarten, mit viel Freude genießen können“, erklärt der Trainer.

Es geht um jeden Ballpunkt

 

Bei den Punktspielen wird es wortwörtlich um jeden Ballpunkt gehen. Obwohl gewonnene Spiele und Sätze in der Tabelle höher bewertet werden, könnten am Ende die Ballpunkte über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden. Die letzten drei Mannschaften steigen ab.

 

Im Kader der Bremer haben sich nur sehr wenige Veränderungen ergeben. Louis Scholten verließ die Mannschaft, da er ein Studium in Köln aufnimmt, und Mittelblocker Tim Meywerk kehrte zu den zweiten Herren des Vereins zurück. Dafür konnte der Mittelblocker und ehemalige Kapitän der zweiten Herren, Paul Bormann, gewonnen werden. Aus Esslingen stößt Diagonalspieler Sebastian Ruoff ins Team. „Wir müssen mit diesem recht überschaubaren Kader in die Saison starten, der sich im Verlauf der weiteren Spieltage weiter aufbauen wird“, so Gilch.

 

1860 Bremen: Sven Gronert, Stephan Teumer, Frank Schönung, Nils Mallon, Lewin Probst, Sven Esken, Björn Hagestedt, Jannik Haats, Paul Bormann, Jan Siegmund, Sebastian Ruoff, Moritz Müller, Patrick Steinmüller

 

Zeitungsartikel vom 14.09.2017 aus dem Weser-Kurier von Katja Nonnenkamp-Klüting