Bremen 1860 chancenlos

1. Herren - Dritte Liga

Die Volleyballer von Bremen 1860, hier mit Björn Hagestedt (Nr. 16) und Sven Gronert, verloren das Derby gegen Baden mit 0:3. (Foto: Katja Nonnenkamp-Klüting)
Die Volleyballer von Bremen 1860, hier mit Björn Hagestedt (Nr. 16) und Sven Gronert, verloren das Derby gegen Baden mit 0:3. (Foto: Katja Nonnenkamp-Klüting)

Die ersatzgeschwächt angetretenen Volleyballer von Bremen 1860 verloren das Drittligaderby gegen den TV Baden mit 0:3 und rutschten damit wieder auf einen Abstiegsplatz.

 

Lang ersehnt, gut vorbereitet, dann aber doch Enttäuschung pur für die Volleyballer von Bremen 1860: In der Dritten Liga setzten sich im Derby zwischen Bremen 1860 und dem TV Baden erneut die Gäste aus Niedersachsen durch. „Wir haben gut ins Spiel gefunden, dann fehlte es uns im gesamten Verlauf aber zu häufig an Effektivität und Konzentration“, fasste 1860-Trainer Matthias Gilch das Resultat des Nachbarschaftsduells zusammen. So blieb die Revanche der Gastgeber für die 0:3-Hinrundenschlappe aus – sie verloren auch das Rückspiel mit 0:3 (21:25, 15:25, 17:25).

 

Vor einer zahlenmäßig großen und stimmungsvollen Kulisse begannen die Bremer „furios“, wie Gästetrainer Peter-Michael Sagajewski den 1860ern bescheinigte. Mit platzierten Aufschlägen und einem gut gestellten Block erarbeiteten sich die Gastgeber sogar eine 10:5-Führung. Doch Schwächen im Angriff und Fehler im Aufschlag ließen den Badener viel Raum, um ins Spiel zu finden. Beim 14:14 hatten die Gäste wieder ausgeglichen und läuteten damit früh die Wende ein. „Wir waren auf dem Papier der Favorit, wussten aber auch, dass die 1860er vor heimischer Kulisse sehr emotional aufspielen können“, sagte Sagajewski. Sein Team war also gewarnt, wurde ab Mitte des ersten Satzes aber seiner Favoritenrolle voll und ganz gerecht.

 

War es zu Beginn noch ein Spiel auf Augenhöhe, so nahmen die Gäste aus Baden spätestens ab Satz Nummer zwei das Heft in die Hand und ließen die Bremer immer weniger zum Zuge kommen. Ohne den etatmäßigen Libero Patrick Steinmüller, ohne Diagonalspieler Jan Siegmund, ohne zweiten Zuspieler und mit angeschlagenem Stephan Teumer auf der Position des Spiellenkers, waren die 1860er in die emotional aufgeladene Partie gegangen. „Wir hatten vor allem in der Annahme große Schwierigkeiten, denn wir mussten unseren Riegel umstellen“, erklärte Gilch. Von der Trainerbank rückte Oliver Eschner auf diese Position, „und das hat er auch ordentlich gemacht“, so Cheftrainer Gilch. Auch der 15-jährige Mittelblocker Pit Preuß aus der eigenen Reserve bekam seinen ersten Einsatz.

 

Doch nicht nur in der Annahme hatten die Gastgeber Schwierigkeiten, auch Großchancen am Netz wurden reihenweise ausgelassen. „Normalerweise bietet Baden dem Gegner solche Chancen nur selten, aber wenn wir dann den Dankeball gut aufbauen, ihn aber zu schwach angreifen, dann weiß ich auch nicht mehr“, sagte Co-Trainer Matteo Witt. Die Bremer waren sicherlich als Underdog in die Partie gegangen, „und auch wenn wir nicht damit gerechnet haben, Punkte zu holen, war unser Auftritt enttäuschend“, resümierte Kapitän Moritz Müller. Sein Team steht nun erneut in den Abstiegsrängen, während die Nachbarn aus Baden Richtung 2. Bundesliga schauen dürfen. „Für die kommenden Partien brauchen wir eine deutliche Steigerung“, forderte Gilch.

 

Bremen 1860: Bormann, Esken, Haats, Hagestedt, Holzke, Mallon, Müller, Preuß, Schönung, Teumer

TV Baden: Ahrendt, Baum, Decker, Loskutov, Sagajewski, Schulz, Sörensen, Tschwerwinski, Wanke, Radeke

 

 

 Zeitungsartikel vom 11.02.2018 aus dem Weser-Kurier von Katja Nonnenkamp-Klüting