Einen Punkt gewonnen statt Zwei verloren

1860 geht erhobenen Hauptes aus dem Duell mit der SG Karlshöfen/Gnarrenburg

 

Auch wenn am Ende nominell die erste Niederlage der laufenden Saison stand und mit Eileen Keller sich die nächste Spielerin ins Lazarett verabschiedet hat, fällt das Resümee von Trainer Lars Thiemann doch sehr positiv aus: „Wer bei 0:2 und 5:9 steht, sich dann eine Spielerin während des Spiels verletzt und dann mit einer solchen Wucht zurückkommt und dem Favoriten vor eigener lautstarker Kulisse doch noch in den Tiebreak zwingt, der hat alle Zweifel, ob er in die oberen Tabellenränge gehört, beseitigt. Ich ziehe den Hut vor dieser Leistung, das war Spitze!!“

Doch der Reihe nach: 1860 war mit 12 Spielerinnen am Start, in den ersten beiden Sätzen allerdings nicht auf dem Feld, Karlshöfen hatte leichtes Spiel mit den völlig verunsicherten Bremerinnen, die sich von der Atmosphäre und dem sehr dominanten Gegner einschüchtern ließen.

So gingen die ersten beiden Sätze dann auch sehr deutlich an den Spitzenreiter und alles deutete auf eine schnelle Angelegenheit hin. (25:16, 25:17)

Beim Stand von 5:9 im dritten Satz, zog sich Eileen Keller ohne Fremdverschulden dann eine schwere Bandverletzung zu und musste zunächst minutenlang auf dem Feld und dann auch weiter außerhalb behandelt werden.

Dieses Ereignis sollte wie ein Weckruf auf die Sechzig-Mädels wirken.

Plötzlich war Zug im Spiel, der Glaube an sich selbst, es wurde gerannt, geflogen, gerufen, sich gefreut, kurz: Es stand ein Team auf dem Platz welches dem scheinbar übermächtigen Gegner die Stirn bot und sich auch von der brodelnden Atmosphäre nur noch selten beeindrucken ließ.

Sechzig machte sieben Punkte in Folge und plötzlich stand es 12:9, darunter einige sehenswerte direkte Aufschlagpunkte von Anna-Sophia Stecker.

Über ein 23:18 schaffte es Sechzig tatsächlich den Satz mit 25:23 auf den letzten Metern nach Hause zu bringen. Nun war erst richtig Feuer drin. Mit einer grandiosen Feldabwehr entschärfte man Angriff um Angriff und auch der Gastgeber kam nun ins Grübeln, wo das hier heute noch hinführen sollte. Bremen konnte sich früh im Satz eine 3-Punkte-Führung erarbeiten und brachte diese nicht nur über die Zeit sondern konnte sogar noch etwas zulegen. 25:21

Der Tiebreak – eigentlich für 1860 erfunden worden zeigte dann wieviel Kraft, physisch wie psychisch das Spiel gekostet hatte. Karlshöfen, angepeitscht von seinem Publikum kam wieder ins Rollen und Sechzig hatte dem nichts entscheidendes mehr entgegen zu setzen.

Am Ende stand ein 3:2 für Karlshöfen in einem zumindest 2,5 Sätze lang rassigen, hochklassigen Oberligaspiel, an dessen Ende es fast nur Gewinner gab, denn Sechzig kann mit dem Punkt sehr zufrieden sein und auch Karlshöfen dürfte am Ende froh gewesen sein, den Tiebreak für sich entschieden zu haben.

Bis zum 14.12. haben wir nun Zeit Verletzungen zu pflegen und weiter intensiv an unseren Schwächen zu feilen, um dann gut gerüstet ins Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg zu gehen.

Es spielten: Bausch, Duggen, J. Eyink, L. Eyink, Heimann, Keller, Lück, Radkte, Reins, Stecker, Stöver, Thuernagel